Veröffentlicht von Michael Koch am 05.09.2016 von Michael Koch
Pagekit oder braucht die Welt noch ein CMS?
WordPress, Joomla!, Drupal, Contao, TYPO3... um nur die bekanntesten zu nennen. Und jetzt auch noch Pagekit?
Mit Pagekit hat YOOtheme ein brandneues Open Source Content Management System (CMS) in seiner stable Version auf den Markt geworfen. Die große Frage, die sich dabei zwangsweise stellt, lautet: Braucht die Welt des Webdesign ein weiteres CMS? Im engeren Sinne würde man es verneinen, da die existierenden CMS eigentlich so gut wie alle Bereiche abdecken. Im weiteren Sinne wiederum belebt die Konkurrenz das Geschäft und setzt die anderen Anbieter unter Druck. Zudem eröffnet ein neues CMS zwar keinen neuen Markt, aber es erweitert ihn. Um von Erfolg gekrönt zu sein, muss Pagekit den großen Anbietern, die auf eine lange Entwicklungszeit zurückblicken können, mindestens das Wasser reichen können. Wenn nicht gar besser sein. Ausschlaggebend hierfür wird sehr wahrscheinlich die Entwicklung der Community sein.
Da wir Trends dieser Art interessiert verfolgen, haben wir uns ein Bild von dem neuen CMS gemacht.
Der erste Eindruck
Schon während der Installation zeigt sich, was den Benutzer erwartet: Ein simples, aufgeräumtes und helles Backend will dem Betrachter die Informationen bieten, die er auch für den jeweiligen Bereich benötigt. Nicht mehr und nicht weniger. Ein vollgepacktes Menü oder Hinweise, die Eure Aufmerksam wollen, sucht man vergebens.
Die „Startseite“ - das Dashboard - lässt sich zudem nach Belieben mit Widgets füllen. Das Menü ist über einen Button in der oberen linken Ecke zu erreichen und enthält alle wichtigen Rubriken und Erweiterungen. Mögliche Optionen werden erst eingeblendet, wenn diese benötigt werden, z.B. bei der Auswahl einer Checkbox. Ohne sich in zu viel Details zu verlieren - Pagekit macht die Eingewöhnung sehr einfach. Die Strukturen sind klar erkennbar und auch für Laien schnell zu verstehen.
Erweiterungen und Themes sind mit nur wenigen Klicks direkt aus dem Backend heraus über den „Marketplace“ installierbar. Vorinstalliert ist bereits der Blog und kann direkt genutzt werden. Obwohl sehr überschaubar, gibt es schon ein paar sehr sinnvolle Erweiterungen wie ein schicker „Formmaker“ oder „Analytics“, das Googles Besucher Trackingtool „Google Analytics“ anschaulich auf das Dashboard bringt.
Pagekit Theme Entwicklung
Wer überwiegend mit WordPress und Joomla arbeitet, wird sich erstmal an Pagekit gewöhnen müssen, wobei aber auffällt, dass Pagekit sich die Vorzüge der Großen zunutze macht. Mit der Dokumentation ist die Einführung zwar recht simpel - gewöhnen muss man sich trotzdem dran. Das Backend wird über JavaScript Frameworks wie Vue.js gebaut und wer damit nicht vertraut ist, der muss sich zwingend einarbeiten. Anders als z.B. in Joomla kann man mit dem Theme, ohne weitere Plugins, Widgets, Seiten und die globalen Einstellungen, sich um selbst definierbare Felder und Optionen erweitern. Das HTML Gerüst für diese Optionen muss vom Entwickler selbst erstellt werden. Was sich zunächst nicht nur nach mehr Arbeitsaufwand anhört, bedeutet im Umkehrschluss aber vor allem eine einfache Einflussnahme auf das Layout und Design im Backend. Ohne Hintertürchen kann also sehr einfach gestaltungstechnisch Einfluss auf die Theme Einstellungen genommen werden.
Durch die Einnistung des Themes in verschiedene Bereiche wird dieses zu einem sehr mächtigen Werkzeug, das sehr flexible Ausgaben im Front-End zulässt. Es bietet sich bei der Pagekit Theme Erstellung an, auf das von YOOtheme hauseigene Front-End Framework Uikit zu setzen, da dieses direkt mitgeliefert wird. Uikit ist mächtig und bietet vielfältige Funktionalitäten und muss als ernst zunehmender Konkurrent zu Bootstrap gesehen werden.
Die Zukunft
Um zur Ausgangsfrage zurück zu kommen: Pagekit kann es in seiner Gesamtheit noch nicht mit den Großen aufnehmen, alles andere wäre auch, aufgrund des jungen Alters, verwunderlich. Allerdings zeigt es jetzt schon was es besser machen will und auch schon macht. Benutzerfreundlichkeit wird hier großgeschrieben. Auch die Theme-Entwicklung ist nach kleiner Eingewöhnung ein relativ „einfaches” Unterfangen und auch noch relativ mächtig.
Geht Pagekit diesen Weg konsequent weiter, sind wir uns sicher, dass es auch dank der schon jetzt engagierten Community und Entwicklern mehr als nur ein Nischenprodukt wird! Wir finden die Entwicklung sehr spannend und werden sie weiterhin aufmerksam verfolgen.
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