Aufgrund wachsender Userzahlen in den sozialen Netzwerken wird es zunehmend einfach Identitäten aus anonymisierten Daten zu schließen. Das wollten zwei Wissenschaftler der Universität in Texas, Austin durch ihre Forschungsergebnisse zu statistischen Verfahren beweisen.
In ihrem 5-seitigem PDF beschreiben sie, dass man sich nicht auf die Anonymisierungs-Algorithmen der Betreiber sozialer Netzwerke verlassen sollte und fordern dazu auf, dass die Nutzer selbst entscheiden sollten, ob ihre Daten anonymisiert weitergegeben werden dürfen.
Personenbezogene Daten durch Analyse grafischer Beziehungsdarstellungen
In ihrer Ausarbeitung schreiben Arvind Narayanan und Vitaly Shmatikov unter anderem, dass es leicht möglich sei, anhand der untereinander vernetzten Freunde ein Profil zu einer einzelnen Person anzulegen und beispielsweise anonymisierte Datensätze wie Vor- und Nachname in Erfahrung zu bringen. Die Forscher analysierten beispielsweise die anonymen grafischen Beziehungsdarstellungen in Twitter, Flickr und Live Journal und fanden heraus, dass etwa ein Drittel der Personen, die sowohl Flickr als auch Twitter nutzten, aufgrund ihres Twitter-Graphs erkannt werden konnten. Das Twitter-Graph entspricht einer graphischen Darstellung sämtlicher Aktivitäten und Beziehungen, die sowohl die Daten von Usern untereinander, Tweets und Retweets, Hashtags und Tags, Links und genutzten Medien beinhaltet.
Algorithmus holt Daten zurück
Durch einen von den beiden Forschern entwickeltem Algorithmus haben sie die Wiederherstellung einiger anonymisierter Daten ermöglicht. In dieser Wiederherstellung konnten Daten zu Personennamen und Anschrift den jeweiligen Personen zugewiesen werden. Die beiden Forscher verwendeten dafür die Mikrodaten aus den anonymisierten Datensätzen statistischer Erhebungen und rekonstruierten aus den Beziehungen sozialer Netzwerke sämtliche Daten.
Weitergabe anonymisierter Daten untersagen
Mit den Forschungsergebnissen der beiden Wissenschaftler Arvind Narayanan und Vitaly Shmatikov, sollte nicht nur den Nutzern sozialer Netzwerke zum Denken anregen, sondern auch den Betreibern sozialer Netzwerke vor Augen führen, dass Ihre Anonymisierungs-Algorithmen nicht immer funktionieren. Arvind Narayanan und Vitaly Shmatikov wollten demonstrieren, dass den Algorithmen nicht blind zu trauen ist und dass die vorherige Einverständniserklärung der Nutzer zur Weitergabe, der Ihrer Daten erforderlich ist. Zumindest sollten Nutzer die Möglichkeit besitzen die Weitergabe Ihr Daten zu untersagen.